Gouache a./kräftigen Papier, 42,5 x 38,3 cm. Links unten ligierte Signatur „AReinhardt“. Dekorativer profilierter Rahmen aus der Zeit, sog. Berliner Leiste
|
Zum Bild: Der akademisch gebildete Landschaftmaler zeigt mit versierter Pinselschrift eine klassisch romantisch idealisierte in rot-braune Töne getauchte Herbstlandschaft in der römischen Campagna. Im Vordergrund mit einer jungen Römerin, einen Weidenkorb auf dem Kopf tragend, vor einem lichtdurchfluteten antiken Torbogen, zu beiden Seiten gerahmt von hoher Vegetation und den Fragmenten monumentaler antiker Architektur. Darüber öffnet sich im Zentrum der Bildkomposition der Blick auf die Stadt mit den erhabenen Rundbauten des Sankt Peter. Beeindruckende meisterhafte Aquarellarbeit in schöner originaler Erhaltung.
Zum Künstler: Landschaftsmaler aus dem Kreis der sog. Deutsch-Römer-Nachfolge. Geboren am 20. März 1831 in Leipzig, als Sohn des Kupferstechers Carl Christian Reinhardt und Bruder des späteren Schriftstellers Carl August Reinhart. Er studierte an der Kunstakademie in Leipzig unter Prof. Neher und Prof. Jäger, danach auf Empfehlung im Studienkreis von Friedrich Preller d. Ä. in Weimar, bei dem er drei Jahre blieb, dann aber von 1852-55 seine Studien in Italien fortsetzte. Dort erfreute er sich verschiedener Aufträge des Grossherzogs von Weimar. Besonders förderlich war dem jungen Künstler in Rom die Bekanntschaft mit Franz Dreber, der neben Ernst Willers damals fast einzig die ideale Richtung in der Landschaft vertrat und für dessen Aufträge Reinhardt zahlreiche Studien fertigte. Nach seiner Rückkehr aus Italien fertigte er sein erstes Gemälde mit den Ergebnissen seiner italienischen Eindrücke, welches in die Sammlung des Grossherzogs von Oldenburg gelangte. Nach kurzen Aufenthalt in Schlesien und in Wien ließ er sich in Leipzig und 1859, nach dem Tode seines Vaters, in Loschwitz bei Dresden nieder, wo er von 1893-1911 als Zeichenlehrer und Professor am Dresdner Kadettenkorps wirkte. Werke des Künstlers befinden sich u.a. in den Museen von Weimar, Dresden und Erfurt. Im Kunstmarkt sind seine Arbeiten heute nur äußerst selten zu finden.
Literatur: Thieme-Becker, Bd. XXVIII, S. 122; Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. II, 1, S. 376; Friedrich Noack, Das Deutschtum in Rom, 1927.
Anmerkung: Friedrich von Boetticher verzeichnet unter Nr. 6 ein Aquarell des Künstlers mit dem Titel: „Rom vom Monte Mario“.
Detaillierte Bildbeschreibung und Preis auf Anfrage.
|