Zum Bild: Der Künstler zeigt in liebevoller Detailbehandlung, schönem Kolorit und versierter akademischer Pinselschrift, ein stimmungsvolles Interieur mit einer jungen elegant gekleideten Dame lesend an einem Biedermeier Schreibtisch. Der Raum ist mit verschiedenen Pretiosen bestückt. Auf dem Sims des Schreibtisches steht u.a. eine Portaluhr, darunter auf der Platte eine schöne Porzellanvase mit Blumenstrauß, davor am Rand einzelne Hefte (vermutlich Mode-Journale) und am Boden breitet sich ein großer dichter Orientteppich aus. Der Raum ist dezent mit Tageslicht ausgeleuchtet und zeigt, besonders deutlich am Faltenwurf des gelbseidenen Biedermeierkleides, ein präzise ausgeführtes Licht-und Schattenspiel. Die Gesamtkomposition vermittelt femininen Charme sowie auch einen sog. leichten Hauch “Parfüm” und folgt damit den französischen Meistern des Interieurs im 18. Jahrhundert. Ein charakteristisches Werk des Künstlers in vorzüglicher originaler Erhaltung.
Zum Künstler: Schuster war Schüler von Julius Berger, Leopold Carl Müller, J.M. Trenkwald und Sigmund I´Allemand. Er malte hauptsächlich Figürliches, Interieurs und Landschaften. Unternahm Studienreisen nach Ägypten, Amerika, Holland, Belgien, Südfrankreich, in die Schweiz und nach Deutschland. Seit 1903 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses. 1946 erhielt er den Goldenen Lorbeer des Wiener Künstlerhauses. 1971 Gedächtnisausstellung in der Galerie Makow in Klagenfurt.
Literaturauswahl: Hans Vollmer, Künstlerlexikon, Bd. 4, S.236; Thieme-Becker, Künstlerlexikon, Bd. XXX, S. 345; Heinrich Fuchs, Die österreichischen Maler, Bd. 4, S. K 41, Abb. S. 112.
Detaillierte Bildbeschreibung und Preis auf Anfrage.
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